Hyperhidrose – Schwitzen
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Übermäßiges Schwitzen
Mit Hilfe des Schwitzens ist es dem Körper möglich, seine Temperatur zu
regulieren. Schweißdrüsen verteilen sich, außer auf den Lippen und manchen
Teilen des Genitalbereichs, über die ganze Körperoberfläche. Die größte Dichte
haben Schweißdrüsen im Bereich der Hand- und Fußsohlen. Gesteuert werden
sie über das Nervensystem. Auslösende Faktoren für Schweiß können neben
erhöhten Außentemperaturen Stress, Nervosität und körperliche Anstrengungen
sein. In diesen Fällen handelt es sich um so genannte primäre Formen des
Schwitzens. Sekundäre Formen können durch bestimmte hormonelle
Erkrankungen, extremes Übergewicht oder durch psychiatrische Störungen
entstehen. Bis zu einem gewissen Grad ist die Schweißbildung also eine
natürliche körperliche Reaktion. Bei etwa einem Prozent der Bevölkerung in
Deutschland aber produzieren die Schweißdüsen aufgrund einer Überaktivtät des
Systems zu viel Schweiß. Eine übermäßige Schweißbildung wird als Hyperhidrosis
bezeichnet.
Je nach Körperregion wird die Hyperhidrosis unterschieden in:

• Palmare Hyperdirosis (Handschweiß)
• Axilläre Hyperhidrosis (Achselschweiß)
• Plantare Hyperhidrosis (Fußschweiß)
• Faziale Hyperhidrosis (Gesichtsschweiß)


BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

In Fällen der sekundären Hyperhidrosis sollte in erster Linie die Grunderkrankung
behandelt werden. So ist zum Beispiel bei einer Schilddrüsenunterfunktion als
Ursache übermäßigen Schwitzens eine eingehende Diagnostik und entsprechende
Behandlung angezeigt.

Bei der primären Hyperhidrosis gibt es die Möglichkeit der konservativen und der
operativen Therapie. Letztere kommt nur bei schweren Fällen in Betracht.


CREMES

Zur Behandlung, insbesondere bei übermäßigem Achselschweiß stehen
Aluminiumhalte Cremes und Lotions zur Verfügung, die aufgetragen werden.
Nachteil dieser Präparate ist, dass sie regelmäßig aufgetragen werden müssen –
mindestens zwei bis drei Mal pro Woche. Für die Hände und Füße ist diese
Methode nur bedingt geeeignet, da die Lotion schnell abgerieben wird.


IONTOPHORESE (SCHWACHER STROM)

Bei diesem Verfahren wird ein schwacher Strom durch ein Wasserbad, in das
Hände und Füße getaucht werden, geleitet. Die Anwendung selbst dauert 15 bis
20 Minuten und wird zu Therapiebeginn drei bis vier Mal, später zwei Mal pro
Woche durchgeführt.
Die Wirkung der Iontophorese ist als positiv zu bewerten. Ihr Nachteil liegt in
dem relativ hohen Zeitaufwand. Das Bad ausgesetzt, lässt die Wirkung innerhalb
von sieben Tag nach.

BEHANDLUNG MIT MEDIKAMENTEN

Die Behandlung mit Medikamenten kommt meist nur bei einem generellen
übermäßigen Schwitzen zur Anwendung. Eingesetzt werden so genannte
Anticholinergika. Sie hemmen im Gehirn in den Nervenzellen bestimmte
Neurotransmitter, die für die Informationsübermittlung an die Schweißdrüsen
zuständig sind. Damit die Schweißproduktion erfolgreich gemindert wird, sind
relative hohe Medikamentendosen notwendig. Nebenwirkungen wie
Mundtrockenheit, Magenbeschwerden, Übelkeit und Müdigkeit sind häufige
Nebenwirkungen.


BEHANDLUNG MIT BOTULINUMTOXIN (INJEKTION)

Möglich ist auch, eine Hyperhidrosis mit Botulinumtoxin, das mit einer sehr
feinen Nadel an entsprechenden Stellen unter die Haut gespritzt wird, zu
behandeln. Botulinumtoxin (bekannt auch unter dem Produktnamen Botox®)
blockiert die Nervenstimulation der Schweißdrüsen. Eingesetzt wird es in der
Regel unter den Achseln. Eine Behandlung hat eine Wirkdauer von ungefähr
sechs Monaten und muss danach wiederholt werden.


ABSAUGEN DER SCHWEISSDRÜSEN (LIPOSUCTION)

Die Liposuction wird bei primärer Hyperhidrosis unter den Achseln angewandt.
Unter örtlicher Betäubung werden die Schweißdrüsen mit einer feinen Kanüle
abgesaugt. Je nach Operationsverfahren werden weitere Schweißdrüsen aus dem
Bindegewebe geschabt (Kürettage) und entfernt. Das Verfahren ähnelt
grundsätzlich der Fettabsaugung (Liposuction).


MINIMAL-INVASIVE THERAPIE (OPERATIVER EINGRIFF)
ENDOSKOPISCHE THORAKOSKOPISCHE
SYMPHATEKTOMIE (ETS)

Speziell bei der palmaren Hyperhidrosis (übermäßiges Schwitzen in den
Handflächen) ist die so genannte thorakoskopische Sympathektomie als
chirurgische Behandlungsmethode eine mit exzellenten Erfolgsaussichten. Bei
dem minimal-invasiv durchgeführten Eingriff werden unter Allgemeinnarkose
bestimmte Äste des Nervensystems blockiert. Zur Durchführung werden durch
sehr kleine Hautöffnungen die Operationsinstrumente (Endoskop) in den
Brustraum eingeführt und dort die entsprechenden Nervenäste ausgeschaltet.
Bei mittelschwerer und schwerer plamarer Hyperhidrosis ist die ETS
Therapieform der ersten Wahl, wenn konservative Methoden nicht ansprechen.
Bei extremen Schwitzen an den Füssen werden die entsprechenden Nervenfasern
im Lendenbereich blockiert.

Über die Besonderheiten dieser speziellen und komplikationsarmen
Operationsmethode bei plamarer Hyperhidrosis wie auch über alternative
Behandlungsformen berate ich Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.